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Kunstvolle Landschaftsfotografie
Kunstvolle Landschaftsfotografie
Um einen Wasserfall zu fotografieren, musst du vor allem auf die Belichtungszeit achten. Da alles, was während der Belichtungszeit passiert, vom Sensor aufgenommen wird, gilt folgendes: Je länger die Belichtungszeit, desto weicher erscheint das Wasser. Das bedeutet, dass du mit der Belichtungszeit steuern kannst, wie der Wasserfall auf dem Foto aussieht: scharf und klar oder weich und fließend.
Pro-TIPP:
Am besten ist es, die Belichtungszeit irgendwo dazwischen zu wählen. So dass der seidige Effekt angedeutet wird, aber die Struktur im Wasser erhalten bleibt. Ich verwende oft eine Belichtungszeit zwischen 1/10 und 1/2 Sekunde.
Anmerkung:
Die angegebenen Belichtungszeiten sind Richtwerte. Die Wirkung bzw. das Aussehen des Wassers hängt stark von der Fließgeschwindigkeit und der Wassermenge ab.
Bei Landschaftsaufnahmen ist es oft wünschenswert, eine große Schärfentiefe zu haben, damit sowohl der Vordergrund als auch der Hintergrund scharf sind. Wähle deshalb eine kleine Blende, z.B. f/11 oder kleiner.
Der ISO-Wert bestimmt die Lichtempfindlichkeit des Sensors. Bei Landschaftsaufnahmen ist für klare und natürliche Details und Farben meist ein rauscharmes Foto wünschenswert. Daher sollte ein niedriger ISO-Wert gewählt werden, z. B. 100 oder 200.
Um die optimale Kombination aus Belichtungszeit, Blende und ISO-Wert zu finden, kannst du den manuellen Modus oder die Zeitautomatik deiner Kamera verwenden. Im manuellen Modus stellst du alle drei Parameter selbst ein und kontrollierst so das Ergebnis. Im Zeitautomatik-Modus stellst du nur die Belichtungszeit ein und die Kamera passt die Blende automatisch an. So kannst du dich auf die Bewegung des Wassers konzentrieren und die Belichtung der Kamera überlassen.
Nicht vergessen: Die Belichtungszeit hat einen direkten Einfluss darauf, wie das Wasser aussieht. Deshalb würde ich der Belichtungszeit den Vorrang geben und die anderen Einstellungen anpassen.
Wenn du einen Wasserfall mit langer Belichtungszeit fotografieren möchtest, brauchst du unbedingt ein Stativ. Ohne Stativ ist es unmöglich, ein scharfes Foto zu machen, denn jede kleine Bewegung der Kamera wird auf dem Foto als Verwackeln sichtbar. Eine lange Belichtungszeit ist für mich in diesem Fall schon 1/50 Sekunde (bei Teleobjektiven z.B. 1/200 Sekunde).
Wenn du eine digitale Spiegelreflexkamera hast, solltest du darauf achten, dass du den Sucher abdeckst, wenn du einen Wasserfall mit langer Belichtungszeit fotografierst. Der Sucher ist das kleine Fenster, durch das du das Motiv siehst, bevor du den Auslöser drückst. Auch durch den optischen Sucher einer digitalen Spiegelreflexkamera kann Licht auf den Sensor fallen. Das kann die Belichtung stören. Bei den meisten Kameras befindet sich an der Trageschlaufe ein Teil aus Gummi oder Plastik, das anstelle der Augenmuschel über den optischen Sucher gestülpt werden kann, um ihn abzudecken und das Eindringen von Licht zu verhindern. Wenn du keine solche Abdeckung hast, kannst du auch ein Stück Klebeband oder ein schwarzes Tuch über den Sucher legen. Wenn du eine spiegellose Kamera hast, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, denn der Sucher ist elektronisch und lässt kein Licht durch.
Um Verwacklungen zu vermeiden, ist es ratsam, einen Fernauslöser zu verwenden, wenn du einen Wasserfall fotografierst. So kannst du sicher sein, dass die Kamera beim Fotografieren absolut still steht. Ein Fernauslöser kann kabelgebunden oder kabellos sein. Ein kabelgebundener Fernauslöser ist in der Regel billiger und zuverlässiger, aber du musst in der Nähe der Kamera bleiben. Ein kabelloser Fernauslöser ist in der Regel teurer und benötigt Batterien, aber du kannst dich frei bewegen und die Kamera aus jeder Entfernung auslösen. Ich verwende einen kabelgebundenen Fernauslöser, den man für 10 € online bestellen kann.
Ob Fernauslöser oder Selbstauslöser, verwende auch die Spiegelvorauslösung. Die Spiegelvorauslösung ist eine Funktion, die den Spiegel der digitalen Spiegelreflexkamera hochklappt, bevor das Foto gemacht wird. So wird verhindert, dass der Spiegel beim Auslösen vibriert und das Foto unscharf wird.
Die beste Tageszeit, um einen Wasserfall zu fotografieren, ist normalerweise früh morgens oder spät abends, wenn die Sonne tief steht und das Licht weich ist. Zu dieser Zeit hast du weniger Probleme mit harten Schattenkanten. Generell kann ich dir raten, Wasserfälle möglichst bei gleichmäßigem Lichteinfall zu fotografieren. Vor allem, wenn du eine längere Belichtungszeit verwenden möchtest. Sonst sind Teile des Wasserfalls schnell überbelichtet. Außerdem kannst du längere Belichtungszeiten zu dieser Tageszeit nutzen, um das Foto ohne Filter zu machen.
Du kannst einen Wasserfall aber auch tagsüber fotografieren, besonders wenn es bewölkt ist. Die Wolken wirken wie ein natürlicher Filter, der das Licht diffus und gleichmäßig macht. Auch im Wald lassen sich Wasserfälle gut tagsüber fotografieren, da die Bäume das Licht abschirmen und längere Belichtungszeiten möglich sind.
Das beste Wetter, um einen Wasserfall zu fotografieren, ist meistens während oder kurz nach einem Regenschauer. Durch den Regen führt der Wasserfall mehr Wasser und das Foto wird interessanter. Aber auch bei sonnigem Wetter solltest du nicht zögern, denn auch die Sonne kann schöne Effekte erzeugen. Du kannst zum Beispiel Lichtstrahlen einfangen, die durch das Blätterdach in den Wald fallen.
Übungsaufgabe: Versuche, einen Wasserfall zu verschiedenen Tageszeiten und Wetterbedingungen zu fotografieren und beobachte, wie sich das Licht, die Farben und die Stimmung verändern.
Ein Polfilter (Polarisationsfilter) ist ein drehbarer Filter, der reflektiertes Licht herausfiltert. Er ermöglicht es, Reflexionen auf Wasser, Blättern, Steinen oder anderen glänzenden Oberflächen zu verringern. Ein Polarisationsfilter ist besonders nützlich, wenn du einen Wasserfall klar und kontrastreich fotografieren möchtest. Im Wald finde ich den Polfilter besonders nützlich, da die Blätter oft stark reflektieren und die eigentlichen Farben überdecken. Auch an bewölkten Tagen hat man dieses Problem. Ein Polfilter kann auch nützlich sein, um die Belichtungszeit etwas zu verlängern, denn dadurch wird auch etwas abgedunkelt.
Mit einem Grauverlaufsfilter (Graduated Neutral Density Filter) kannst du den Helligkeitsunterschied zwischen Himmel und Boden ausgleichen. Ein Grauverlaufsfilter ist besonders nützlich, wenn du einen Wasserfall mit einem ausgewogenen und harmonischen Effekt fotografieren möchtest, der Himmel aber zu hell ist. Mit einem Grauverlaufsfilter kannst du die Details und Farben des Himmels und des Bodens erhalten, ohne dass das Foto unter- oder überbelichtet wird.
In diesem Blogbeitrag hast du gelernt, wie du einen Wasserfall fotografieren kannst, um beeindruckende Landschaftsfotos zu machen. Du hast gelernt, welche Kameraeinstellungen, Ausrüstung und Techniken du brauchst, um den Wasserfall so zu zeigen, wie du ihn siehst oder wie du ihn dir vorstellst. Du hast auch einige Übungen gemacht, um das Gelernte zu vertiefen und zu üben.
Ich hoffe, dieser Blog-Beitrag hat dir geholfen, deine Landschaftsfotografie zu verbessern und Spaß daran zu haben. Wenn du Fragen, Anregungen oder Feedback hast, schreibe mir einen Kommentar oder eine E-Mail. Ich freue mich darauf, von dir zu hören.
Danke fürs Lesen und viel Spaß beim Fotografieren von Wasserfällen!