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Landschaftsfotografie
Landschaftsfotografie
Zunächst möchte ich mit einer der bekanntesten Regeln der Bildkomposition beginnen: der Drittel-Regel. Diese Regel ist einfach anzuwenden und liefert dennoch beeindruckende Ergebnisse. Dabei teilt man das Bild gedanklich in neun gleich große Rechtecke, indem man es horizontal und vertikal in Drittel unterteilt. Die wichtigen Bildelemente sollten entlang dieser Linien oder an den Schnittpunkten platziert werden. Das beste daran ist, dass viele Kameras ein Raster der Drittel-Regel integriert haben. Wenn es nicht automatisch angezeigt wird, schaue am besten in dein Kamerahandbuch oder googele dein Modell.
Diese Regel ist besonders nützlich, da sie die Aufmerksamkeit auf interessante Elemente lenkt und eine dynamische Bildgestaltung ermöglicht. Wenn du eine schöne Blumenwiese vor einem Berg fotografierst, lege den Horizont auf die obere Linie. Dadurch betonst du die Blumen im Vordergrund und schaffst eine harmonische Verteilung des Bildinhalts für ein angenehmes Seherlebnis.
Ein großer Vorteil der Drittel-Regel ist, dass sie das Auge des Betrachters führt. Anstatt den Blick auf die Bildmitte zu zentrieren, ermöglicht diese Regel eine dynamischere Bildkomposition.
Übungsaufgabe: Wähle eine Landschaft und wende die Drittel-Regel an, um zu sehen, wie sie die Wirkung deiner Landschaftsfotos verändert. Mache ein Foto, bei dem du den Horizont in der Mitte platzierst, und ein anderes, bei dem du den Horizont an der oberen Linie ausrichtest, um die unterschiedliche Wirkung zu sehen.
Angenommen, du bist auf einer Wanderung im Wald oder in den Bergen, dann versuche, den Wanderweg gezielt in die Bildgestaltung einzubeziehen. Idealerweise so, dass der Weg vom Vordergrund über den Mittelteil zum Hauptmotiv führt. So wird das Auge des Betrachters auf natürliche Weise durch das Bild geführt und das Foto erhält gleichzeitig Tiefe und Dimension. Wenn du diese Technik dann noch mit der Drittel-Regel kombinierst, ist dir ein visuell spannendes Foto sicher.
Versuche das nächste Mal, wenn du an einem Aussichtspunkt stehst, kurz innezuhalten und die Umgebung zu betrachten. Oft reicht es schon, ein paar Schritte zurückzutreten, um etwas Abstand vom Hauptmotiv zu gewinnen. Mit etwas Glück findest du Bäume, Äste oder Steine, die dein eigentliches Motiv umschließen und es somit einrahmen. Dadurch wird die Bildwirkung stark verändert und dem Betrachter das Gefühl vermittelt, stiller Beobachter der Szene zu sein. Gleichzeitig erzeugt eine solche Bildkomposition Tiefe, da die verschiedenen Ebenen unterschiedlich weit voneinander entfernt sind.
In der Praxis lässt sich eine solche Komposition in der Regel leicht mit einem vordergründigen Element erreichen. Wenn du zum Beispiel einen dominanten Berg auf einer Seite hast, kannst du versuchen, kleine Steine, Blumen oder Strukturen im Vordergrund zu finden und dieses Element auf der gegenüberliegenden Seite des Berges zu platzieren. Auf diese Weise verteilst du das Gewicht der Elemente gleichmäßig auf dem Foto und schaffst eine ausgewogene Bildkomposition.
Der Vorteil von negativem Raum liegt darin, dass er dem Bild eine gewisse Ruhe und Klarheit verleiht. Dadurch wird das Hauptmotiv besonders betont und der Betrachter konzentriert sich stärker auf das Bedeutende.
In der Bildkomposition entstehen Schichten, indem sich verschiedene Ebenen der Landschaft nach hinten hin abwechseln und so die Tiefe des Raumes betonen. Ein klassisches Beispiel hierfür sind Bergspitzen, die sich gestaffelt in die Ferne ziehen. Besonders wirkungsvoll wird dieses Motiv nach Regen oder an nebligen Tagen, wenn aufsteigende Wolken die Schichten auf natürliche Weise verstärken. Solltest du keine Berge in der Nähe haben, kann auch ein morgendlicher Waldspaziergang lohnenswert sein – selbst Bäume, die in die Tiefe des Waldes verlaufen, können Schichten bilden.
Übungsaufgabe: Suche dir einen Ort, an dem du die Wirkung von Schichten in der Landschaftsfotografie erkunden kannst. Idealerweise wählst du eine Szenerie, in der sich mehrere Berge oder Hügel nach hinten staffeln. Falls du keine Berge in der Nähe hast, eignet sich auch ein Wald, in dem die Bäume in die Tiefe des Waldes verlaufen.
Diese Herangehensweise ist besonders nützlich, wenn der Himmel wenig zur Gesamtkomposition beiträgt oder durch seine Helligkeit zu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. An trüben Tagen, wenn der Himmel grau und langweilig wirkt, oder in engen Schluchten und Wäldern, wo der Himmel durch einen starken Kontrast das Auge ablenken könnte, eignet sich diese Technik besonders gut. Indem du den Himmel ausblendest, vermeidest du solche Ablenkungen und führst das Auge des Betrachters gezielt durch die Landschaft.
In diesem Blogbeitrag hast du gelernt, wie wichtig eine gut durchdachte Bildkomposition für Landschaftsfotos ist. Du hast verschiedene Techniken und Regeln kennengelernt, die dir helfen, deine Bildkomposition gezielt zu gestalten, wie zum Beispiel den Goldenen Schnitt, die Drittel-Regel und den Einsatz von Ebenen und Formen. Außerdem hast du praktische Tipps erhalten, wie du diese Regeln bei deinen Aufnahmen anwenden kannst, um die visuelle Wirkung deiner Fotos zu maximieren.
Ich hoffe, dieser Artikel hat dir geholfen, etwas zu lernen und neue Ideen für deine Aufnahmen zu sammeln. Wenn du Fragen, Anregungen oder Feedback hast, hinterlasse mir einen Kommentar oder schreibe mir eine E-Mail. Ich freue mich von dir zu hören.
Danke fürs Lesen und viel Spaß beim Fotografieren!
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Hallo Robert
Danke für die tollen Erklärungen die du uns immer zukommen lässt. Ich freue mich immer sehr über die tollen Anregungen.
Vielen Dank
Hi Carmen,
vielen Dank!
Es freut mich sehr, dass dir der Artikel gefallen hat 🙂
Liebe Grüße
Robert