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Landschaftsfotografie
Landschaftsfotografie
Heutiges Thema: Landschaftsfotografie – Bewusst Fotografien anstatt zu knipsen.
Eine Kamera mit hoher Auflösung und einem großformatigen Bildsensor ermöglicht äußerst detaillierte Aufnahmen. Die Low-Light-Performance ist ebenfalls wichtig, um auch bei Dämmerung, am Morgen oder Abend klare und qualitativ hochwertige Bilder zu gewährleisten. Diese Ansprüche habe ich über 10 Jahre entwickelt.
In meinem persönlichen Repertoire findet sich die Nikon D800, da sie diese genannten Kriterien erfüllt und zusätzlich durch eine äußerst angenehme Handhabung überzeugt. Der großzügige Sucher und die geschickte Anordnung der Einstellräder ermöglichen ein zügiges Arbeiten und ein komfortables Gefühl im Umgang mit der Kamera. Insbesondere schätze ich den großen Sucher, der es ermöglicht, sich ausschließlich auf den Bildausschnitt zu konzentrieren und regelrecht in die Szenerie einzutauchen. Dies hilft, alles Umgebende auszublenden und sich voll und ganz auf das Fotografieren zu fokussieren.
Ich sehe die Handhabung einer Kamera als genauso wichtig an wie die technischen Eigenschaften. Die Technik ist mittlerweile auf einem Stand, dass alle Kameras eine akzeptable Qualität liefern und die Unterschiede nur in Ausnahmesituationen zum Tragen kommen. Deshalb ist eine Kamera wie die D800 ein tolles Werkzeug, aber wenn du am Anfang deiner fotografischen Reise stehst, ist so eine Kamera nicht unbedingt notwendig, da die Kosten dafür sehr hoch sind. Teste ein paar verschiedene Kameras bei dem Händler deines Vertrauens, bevor du eine Investition tätigst. Handhabung und das Gefühl zur Kamera sollten überzeugen, und ich bin mir sicher, dass auch die Technik bei einer Einsteigerkamera für den Anfang ausreichend ist.
Die Wahl der Objektive ist entscheidend und bietet vielfältige Möglichkeiten, die Schönheit der Landschaft einzufangen.
In diversen fotografischen Situationen erweist sich ein zuverlässiges Stativ als unerlässlich. Insbesondere bei schwachem Licht oder Langzeitbelichtungen garantiert es die erforderliche Stabilität für gestochen scharfe Landschaftsfotos. Mein Stativ begleitet mich konstant auf Fototouren und ermöglicht mir dabei eine flexible und mobile Arbeitsweise. Die Auswahl des passenden Stativs ist nicht nur für die Bildstabilität von großer Bedeutung, sondern trägt auch erheblich zum Komfort während ausgedehnter Fotosessions und Wanderungen bei. Es gestattet mir, meine Aufnahmen in Ruhe zu planen und umzusetzen.
Trotz dieser Vorteile rate ich dazu, das Stativ nicht unmittelbar nach der Ankunft an einem Ort aufzubauen. Oft erkunde ich zuerst die Umgebung, um meinen idealen Bildaufbau zu finden, und befestige die Kamera erst dann am Stativ. Dies liegt daran, dass das Stativ während der Erkundung der Landschaft zu statisch ist, und es schwierig ist, schnell und mühelos verschiedene Blickwinkel zu überprüfen. Des Weiteren erachte ich ein Stativ als unverzichtbar, da es mir ermöglicht, fortgeschrittenere Techniken wie Fokus-Stacking oder Exposure Blending erfolgreich durchzuführen.
Die Verwendung von Filtern ist für mich in der Landschaftsfotografie von entscheidender Bedeutung, da sie meine Fähigkeit zur Bildgestaltung erweitern und die Qualität meiner Aufnahmen verbessern. Drei Haupttypen von Filtern spielen eine wichtige Rolle in meinem fotografischen Prozess:
Verlaufsfilter ermöglichen es mir, den Helligkeitsunterschied zwischen Himmel und Erde auszugleichen. Dies ist besonders nützlich bei Sonnenauf- und -untergängen, wenn der Himmel oft heller ist als die Landschaft. Der Einsatz von Verlaufsfiltern hilft, die Belichtung zu kontrollieren und Details in beiden Bereichen des Bildes zu bewahren.
– Ersatzakku
– Mehrere Speicherkarten
– Fernauslöser bzw. einfach den Selbstauslöser verwenden!
In der Landschaftsfotografie strebt man in der Regel eine große Schärfentiefe an, das heißt, dass das Foto von vorne bis hinten scharf ist. So kann man die ganze Schönheit der Landschaft im Foto wiedergeben. Um eine große Schärfentiefe zu erreichen, arbeitet man mit der Blende, da diese direkt für die Schärfentiefe verantwortlich ist. Das Prinzip ist wie folgt:
Kleine Blendenzahl -> kleine Schärfentiefe
Große Blendenzahl -> große Schärfentiefe
Meine bevorzugte Einstellung liegt meist zwischen f/8 und f/11, um eine umfassende Schärfe zu gewährleisten und gleichzeitig die beste Qualität des Objektivs zu nutzen. Besonders bei f/8 entfalten die meisten Objektive ihre volle Stärke. In besonderen Fällen verwende ich f/16, vor allem, wenn der Vordergrund nah ist und eine durchgehende Schärfe wichtig ist. Ich gehe jedoch nie über f/16 hinaus, da die Qualität dann aufgrund von Beugungsunschärfe abnehmen kann.
Zusammenfassend kann man sagen, dass eine große Blendenzahl in der Landschaftsfotografie entscheidend ist.
Die Blende hat in der Landschaftsfotografie oberste Priorität, die anderen Einstellungen werden daran angepasst. Die Verschlusszeit spielt oft eine untergeordnete Rolle. Voraussetzung ist allerdings, dass man von einem Stativ aus fotografiert. Das verhindert Verwacklungen und man kann so lange belichten, wie man möchte.
Dennoch gibt es einige Dinge, die du beachten solltest:
Wenn du zu lange belichtest, wirst du in manchen Fällen trotzdem Bewegungsunschärfe auf deinen Fotos haben. Das passiert, wenn sich Objekte wie Blumen oder Bäume während der Belichtungszeit durch den Wind bewegen. In solchen Situationen solltest du die Belichtungszeit so kurz wie nötig einstellen, damit diese Objekte scharf abgebildet werden und demnach den ISO-Wert anpassen.
Wenn du aus der Hand fotografierst, verwende die Freihandgrenze. Diese besagt, dass die Verschlusszeit mindestens so lang sein sollte wie die Brennweite deines Objektivs. Beispiel: Bei einer Brennweite von 200 mm wähle eine Belichtungszeit von 1/200 Sekunde. Ich wähle jedoch mindestens 1/50 Sekunde, wenn ich aus der Hand fotografiere, selbst wenn ich ein 15 mm-Objektiv verwende.
Die ISO-Einstellung sollte grundsätzlich so niedrig wie möglich gewählt werden, auch in der Landschaftsfotografie. ISO-Werte wie 100 oder 200 sind ideal. Denn je höher der ISO-Wert, desto mehr Bildrauschen entsteht. Das wiederum führt zu schlechter Qualität.
Allerdings gibt es in der Landschaftsfotografie oft schwierige Lichtsituationen und bei der Priorisierung der anderen Einstellungen hat man manchmal keine andere Wahl, als mit ISO 1000 zu fotografieren.
Am besten probierst du an deiner Kamera aus, bis zu welchem ISO-Wert du gehen kannst, bis die Qualität zu schlecht wird.
Die hyperfokale Distanz ist ein Konzept bei der Entscheidung, wo man in der Landschaftsfotografie fokussieren sollte. Dabei wird der Fokuspunkt so eingestellt, dass die Schärfentiefe von der Hälfte der hyperfokalen Distanz bis unendlich reicht. Bei der Auswahl des Fokuspunkts ist es ratsam, auf einen Punkt zu fokussieren, der der Entfernung der hyperfokalen Distanz entspricht.
Beispiel: Ich verwende eine Nikon D800 und ein Irix 15mm f/2.4. Die hyperfokale Distanz bei einer f/8 beträgt 0,95m. Das bedeutet, dass ich auf ein Objekt fokussiere, das 0,95m entfernt ist. Die Schärfeebene reicht in diesem Fall von 0,48m (die Hälfte der hyperfokalen Distanz) bis unendlich.
Diese Technik eignet sich gut, wenn du ein Vordergrundelement hast. Falls das nicht vorhanden ist, kannst du auch mit einer f/11 auf dein Hauptmotiv fokussieren. Eventuell wirst du im Vordergrund etwas Unschärfe erfahren, aber das kann auch eine ästhetische Wirkung erzeugen.
Die Grundlage für beeindruckende Landschaftsfotos liegt in der vollständigen Beherrschung deiner Kamera. Verstehe nicht nur die Grundfunktionen, sondern erkunde sämtliche Facetten, um in jeder Situation spontan und präzise reagieren zu können. Die Kamera sollte wie eine Erweiterung deiner kreativen Vision wirken, wodurch du den Moment mit Leichtigkeit einfangen kannst. Sei dir im Klaren darüber, wie sich Blende, ISO und Belichtungszeit auf deine Landschaftsfotos auswirken, um in jeder Situation genau zu wissen, was du einstellen musst.
Ein entscheidender Schritt für eindrucksvolle Landschaftsfotos ist das vorherige Erkunden des Ortes. Meine eigenen Erfahrungen zeigen mir, dass das Entdecken interessanter Perspektiven und markanter Punkte vorab entscheidend ist. Besonders bei der Fotografie von Sonnenuntergängen oder Sonnenaufgängen an unbekannten Orten erlebe ich eine innere Unruhe, als würde mir die Vertrautheit mit der Landschaft fehlen. Das vorausschauende Scouten ermöglicht es, Stress und Unsicherheit zu minimieren. Es ist schlicht unmöglich, alle Details und Blickwinkel während einer spontanen Fotosession zu erfassen, besonders bei Dämmerung. Das Scouten erlaubt es mir, diesen Zeitdruck zu überwinden und entspannt zur richtigen Zeit zum Bildaufbau zurückzukehren. Dadurch identifiziere ich potenzielle Hindernisse, optimale Standpunkte und die besten Lichtverhältnisse. Dieser strategische Ansatz ermöglicht es mir, die Chancen auf einen fotografischen Erfolg zu erhöhen. Es ist die Vorfreude und Gewissheit, dass der Ort bereits erkundet wurde, die mir die Freiheit gibt, mich voll und ganz auf die kreative Gestaltung meines Bildes zu konzentrieren.
Die Faszination für die Natur und die Zeit, die du in der Landschaft verbringst, sind grundlegend für gelungene Landschaftsfotografie. Es ist nicht nur das technische Know-how, sondern auch das Verständnis für die Eigenheiten der Umgebung, das den Unterschied macht. In meiner eigenen Praxis habe ich festgestellt, dass ich bessere Ergebnisse erziele, je länger ich mich in einer Landschaft aufhalte. Das Erkennen der Einzigartigkeit und das Entwickeln eines Gefühls für eine Landschaft sind Dinge, die man nicht unbedingt statistisch aufzeigen kann, aber dennoch sehr wichtig sind. Landschaftsfotografie erfordert Zeit und Hingabe.
Nachdem ich einen Eindruck von der Landschaft gewonnen und meinen Bildaufbau festgelegt habe, widme ich mich der Überlegung verschiedener Lichtverhältnisse. Es ist entscheidend, sich in die verschiedenen Lichtstimmungen hineinzuversetzen und zu überlegen, welche Wettersituation am besten zu meiner fotografischen Vision passt. Selbst bei klarem Himmel denke ich über die potenziellen Schattenspiele und Kontraste nach, um die Tiefe und Dynamik meiner Aufnahmen zu verstärken.
Diese Überlegungen beginnen bereits während der Vorbereitung und Planung, wenn ich mir vorstelle, wie die Landschaft in unterschiedlichem Licht erscheinen wird. Das frühmorgendliche, sanfte Licht oder das warme Glühen des Sonnenuntergangs können die Atmosphäre meiner Fotos erheblich beeinflussen. Hierbei denke ich nicht nur an den Moment der Aufnahme, sondern bereits an die spätere Bildbearbeitung.
Ein weiterer essenzieller Aspekt ist die planvolle Umsetzung der Vorbereitungen, und hierbei kommen nützliche Apps wie beispielsweise Photopills oder Viewfindr ins Spiel.
Mit Photopills gelingt es mühelos, den Stand der Sonne, die Milchstraße oder den Mond im Voraus anzeigen zu lassen. Diese Anwendung ist eine regelrechte Unterstützung beim Visualisieren, wodurch die Planung und Umsetzung reibungslos ineinandergreifen.
Hinsichtlich der Wettervorhersage setze ich auf Wetter.com und Viewfindr. Viewfindr präsentiert Wahrscheinlichkeiten für verschiedene Wetterphänomene. Dadurch erhalte ich eine äußerst genaue Vorstellung davon, was mich an einem bestimmten Tag erwartet. Sei es ein Himmel in leuchtendem Rot, goldene Wolkenformationen oder geheimnisvoller Nebel – die App ermöglicht eine realistische Einschätzung der atmosphärischen Bedingungen.
Die Verwendung dieser Apps erleichtert die Planung von der Landschaftsfotografie erheblich, indem sie mir ermöglichen, gezielt auf besondere Lichtverhältnisse, Himmelserscheinungen oder Wetterstimmungen einzugehen.
Im Grunde greife ich auf das Prinzip “Beherrsche deine Kamera” zurück, möchte jedoch einen besonders wichtigen Punkt betonen. Konzentriere dich auf deine Kamera und das gewünschte Motiv. Überwache mithilfe des Histogramms die Belichtung, um Unter- oder Überbelichtung zu vermeiden. Kontrolliere auch die Schärfe und den Fokuspunkt, denn es gibt nichts Frustrierenderes, als nach einem atemberaubenden Sonnenaufgang festzustellen, dass alle Bilder überbelichtet oder unscharf sind.
Mit der Zeit wirst du feststellen, dass die Kameraeinstellungen schnell gemeistert sind, und dein Erfolg hängt maßgeblich von Schärfe und korrekter Belichtung ab.
Hier schließt sich der Kreis, und du verstehst, was ich mit Scouten und Planung meine. Beim Fotografieren vergeht die Zeit schnell, und die Farben eines Sonnenuntergangs verblassen rasch. Wenn du den Ort kennst und genau weißt, wie du dein Motiv in Szene setzen möchtest, wirst du entspannter und kontrollierter fotografieren. Dadurch wirst du Fehler wie unscharfe Aufnahme oder falsch belichtete Fotos minimieren.
Nachdem alles im Kasten ist, steht nur noch die Bildbearbeitung an und ich bin mir bewusst, dass hier die Meinungen auseinandergehen. Ich persönlich bevorzuge es, meine Fotos intensiv nachzubearbeiten und ihnen neues Leben einzuhauchen. Für mich ist dies ein unerlässlicher Schritt, besonders weil die Fotos im wahrsten Sinne des Wortes „roh (raw)“ abgespeichert werden.
Die Rohdateien bieten einen breiten Spielraum für Anpassungen und erlauben es, das volle Potenzial der Aufnahmen auszuschöpfen. In der Bildbearbeitung kann ich Farben, Kontraste und Schärfe optimieren, um die gewünschte Stimmung und Ausdruckskraft zu erzielen. Dieser kreative Prozess ermöglicht es mir, meine Vision der Landschaftsfotografie zu realisieren und jedem Bild eine individuelle Note zu verleihen.
Sieh am besten selbst:
Die Landschaftsfotografie ist eine faszinierende Reise, die sowohl die Natur als auch den Fotografen formt. Durch bewusste Planung, sorgfältiges Scouting und die Anwendung technischer Kenntnisse kann jeder die Kunst der Landschaftsfotografie erlernen. Die Verbindung von Kreativität und Technik ermöglicht es, die Schönheit unserer Erde in einzigartigen Bildern einzufangen. Nutze die vorgestellten Tipps und Tricks als Ausgangspunkt für deine eigene Entdeckungsreise in die Welt der Landschaftsfotografie.
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